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Bericht aus der Kreativen Provinz I

Rückblick

Das Netzwerk RaumUmOrdnung war am 9. und 10. Oktober 2014 beim Brandenburgischen Kunstverein in Potsdam auf der Freundschaftsinsel mit der ersten Konferenz zur ‚Kreativen Provinz’ präsent. In Gesprächsrunden mit eingeladenen Gästen, mit Vorträgen und in Kooperation mit Sozialwissenschaft und Raumplanung haben wir Grundlagen der RaumUmOrdnung in den ländlichen und peripheren Räumen sondiert. In den unterschiedlichen ‚local colors’ der Provinz sind wir zuhause und kennen uns aus. Da agieren, gestalten und leben wir. Kann dieses Potenzial sich als kreative Kraft in der Transformations-Gesellschaft positionieren? Welche Rolle spielt Kunst dabei? Viele Fragen an die Gäste und an uns selber, die einher gingen mit dem Versuch einer Präzisierung der Aufgabe und Funktion des Netzwerkes. Das Konzept Netzwerk RaumUmOrdnung: Was könnte ein Netzwerk als Schaltstelle zwischen raumbezogener Strategie und Taktik, zwischen Assimilation und Widerstand leisten? Wie verhält sich künstlerisches Umdenken und Anders-Machen zu den Planungen und Maßnahmen der Raumordnung? Klaus Overmeyer brachte moderierend Licht ins Dunkel der behördlichen Rhetorik und ihrer Paragraphen. Auch, um dem Netzwerk die dem RUO-Begriff inhärenten Möglichkeiten zu vergegenwärtigen. Dem Rekurs auf das Bundesraumordnungsgesetz, die Brandenburgische Raumverordnung und die Kommunalverfassung folgte der Abgleich mit dem eigenen Umordnungspotential – fixiert durch die Standorte aller Teilnehmer auf der Karte. Reale Möglichkeitsräume – einpassbar in die Raumordnungs-Forderung nachhaltiger Raumentwicklung, Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse, Daseinsvorsorge und kommunaler Selbstverwaltung. Raumordnung als Instrument, in diesem ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Raum Entwicklung, Ordnung und Sicherheit zu generieren und deren Konflikte zu steuern.

Solche Richtlinien benennen Planungskonzepte und Wunschverläufe und dementsprechend liegen sie den wirklichen Gegebenheiten oft fern. Festschreibungen in Raumverordnungen und Kommunalverfassungen stehen kontrollmächtig auch zumeist den Interventionen und Setzungen der Anders-Macher und Künstler gleichgültig gegenüber. 1. Könnte das RUO umordnende Ideen und Einzeltaktiken strukturell mit einer Strategie unterfüttern, die die individuellen Akteure als ‚agents of change’ womöglich schon längst antreibt? Können – und wollen - solche lokal Aktive, neben der Macht, Dinge anders zu machen und Neues in die Welt zu setzen, Einfluss nehmen und bereits im planerischen Sektor auf die politischen Entscheidungsträger einwirken, also mitwirken? 2. Unser Netzwerk der Umordung agiert in Räumen mit sich zum Teil auflösenden Strukturen, Planungsräume wurden im Kontext der demografischen Entwicklung und des Abzugs öffentlicher Gelder mittlertweile zu Verhandlungsräumen. Wollen wir bei den Verhandlunungen mitmachen, mitverhandeln? 3. Lässt sich Region als Atelier und als formbare Situation begreifen, in der Wertschöpfung durch Querorganisation entstehen kann? 4. Ist individuelle/gemeinschaftliche vor-Ort-Steuerung in Kooperation mit Fernsteuerung aus Verwaltungseinheiten als neue Kreuzung denkbar?

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